Ökologisch nachhaltiges Bauen – Analyse der Aus- und Weiterbildungen
Die vorliegende Studie analysiert die 32 wichtigsten Aus- und Weiterbildungen für Fachleute, welche im Rahmen der Konzeptionsphase von Bauwerken eine wichtige Rolle spielen. Dabei wurde festgestellt, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Bildungsinstitutionen und Studiengängen bezüglich der untersuchten Kompetenzen der nachhaltigen Bauplanung gross sind.
Die Schweizer Planungs- und Baubranche hat sowohl aus Sicht der Volkswirtschaft als auch der Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung. Die Erstellung von Neubauten und die Sanierung von Bestandsbauten haben einen grossen Impact, insbesondere auf den Ressourcen und Energieverbrauch sowie die CO2-Emissionen der Schweiz.
Die vorliegende Studie geht auf das Postulat «Die Hürden gegen Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft abbauen» von Ständerat Ruedi Noser sowie den zugehörigen Bericht des Bundesrates zurück. Darin wird empfohlen, die Aus- und Weiterbildung im Architektur- und Ingenieurwesen gezielt zu analysieren und zu optimieren, damit die Kreislauffähigkeit der Bauwirtschaft verbessert werden kann.
Das Bundesamt für Umwelt setzt diese Empfehlung in einem ersten Schritt mit der vorliegenden Studie «Ökologisch nachhaltiges Bauen – Analyse der Aus- und Weiterbildungen» um. Es hat die Fragestellung nicht allein auf die Kreislaufwirtschaft fokussiert, sondern mit einem generellen Blick auf ein ökologisch nachhaltiges Bauen etwas breiter gefasst.
32 Studiengänge und 58 Weiterbildungen unter die Lupe genommen
Die Analyse zeigt, dass die ökologische Nachhaltigkeit in den Beschreibungen der meisten Studiengänge verankert ist, jedoch keine der Beschreibungen eine vollständige Abdeckung erreicht. Es besteht Potenzial, die vermittelten Kompetenzen expliziter zu formulieren. Kooperation und Energiebedarf sind die am häufigsten beschriebenen Themenfelder, während Stoffkreisläufe, Umweltbelastungen, Treibhausgasemissionen, Natur und Landschaft sowie Suffizienz weniger häufig vorkommen. Die Studie empfiehlt, zu diesen Themen Zielbilder zu definieren bzw. zu ergänzen, das Know-how der Lehrenden zu entwickeln und weitere Massnahmen zu ergreifen. Die Umsetzung dieser Empfehlungen soll primär über die «Bildungsoffensive Gebäude» von EnergieSchweiz erfolgen.